Grubengasexplosion
Zu den größten Gefahren im Steinkohlenbergbau zählt das Austreten des Grubengases unter Tage. Während des 300 Millionen Jahre dauernden Wandlungsprozesses von pflanzlichem Material zu Kohle entsteht Methangas, das in der Kohle gebunden ist. Beim Abbau der Kohle wird dieses Gas freigesetzt und sammelt sich in den Stollen des Bergwerks. Durch ständige Belüftung mit frischer und Absaugen der verbrauchten Luft, der sogenannten Bewetterung, wird versucht, die Konzentrationen dieses Grubengases stets gering zu halten. Bei einem Gehalt von 4 bis 15 % Methangas in der Luft entsteht ein hochexplosives Gemisch, das der Bergmann „schlagende Wetter“ nennt. Ein einziger Funke genügt, um eine Explosion auszulösen. Bis Ende des 19. Jahrhunderts waren die offenen Flammen der Grubenlampen häufig Ursache von Explosionen in den Bergwerken. Mit der Einführung spezieller Sicherheitslampen verminderte sich das Risiko der Bergleute: die Lampen zeigten den Gehalt an Methangas in der Luft an, so dass die Bergleute gewarnt waren. Unachtsamkeit, aber auch das Ignorieren der Methanwerte unter hohem Leistungsdruck führten vor allem in Phasen gesteigerter Produktion bis in die 1960er Jahren hinein im Ruhrgebiet immer wieder zu Grubengasexplosionen, denen oft zahlreiche Bergleute zum Opfer fielen.

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