Ruhrgebiet, Revier
Erst mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert formierte sich das Ruhrgebiet als eine zusammenhängende Region zwischen Rhein, Ruhr und Lippe. Aus der zuvor völlig ländlichen Gegend mit Kleineisenindustrie und Handwerk im Süden, reicher Landwirtschaft in der Mitte der Region und karger Heidelandschaft im Norden bildete sich mit der Ansiedlung der Schwerindustrie eine einheitliche Struktur heraus.
Von der Ruhr aus drangen Bergbau, Eisen- und Stahlindustrie weiter nach Norden bis zur Lippe vor und verbanden die Region über alle politischen Grenzen und lokalen Unterschiede hinweg zum größten industriellen Ballungsraum Europas. Die Bezeichnung „Ruhrgebiet“ für das rheinisch-westfälische Industriegebiet setzte sich in den 1930er Jahren durch. Heute ist das Ruhrgebiet vom Rückgang der Industrie und damit einem tiefgreifenden Strukturwandel geprägt. Verbindend bleibt das gemeinsame industrielle Erbe aus der Zeit der Schwerindustrie, das mit den Hinterlassenschaften der Industrie wie Altlasten, auf die ehemalige Industrie ausgerichteten Straßen- und Schienennetzen und Siedlungsstrukturen, aber auch Industriedenkmälern und neuen Grünflächen das Leben im „Revier“ bestimmt.

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