(ausländische Arbeiter im nationalsozialistischen Deutschland, die
nicht Kriegsgefangene waren)
Die Beschäftigung von Ausländern im Ruhrbergbau erfolgte zwischen
1939 und 1945 in zwei Hauptabschnitten. Die „Blitzkriegphase“
vom Einmarsch in Polen bis Ende 1941 und die Phase des „Abnutzungskrieges“
von Anfang 1942 bis Kriegsende. Während in der ersten Phase ausländische
Arbeitskräfte zum Einsatz kamen, die sich mehr oder minder „freiwillig“
hatten anwerben lassen, wurden ab 1942 vor allem zwangsweise rekrutierte
Arbeiter bzw. ausländische Kriegsgefangene eingesetzt. Entsprechend
der Eroberungsfeldzüge der Wehrmacht in Europa erhielt die deutsche
Arbeitsverwaltung Zugriff auf neue Arbeitskräfte.
Von 1940 bis 1941 wurden bei so genannten „Sonderwerbeaktionen“ Arbeiter verschiedener Nationen für den Ruhrbergbau gewonnen:
- Polen aus dem Regierungsbezirk Kattowitz und dem Warthegau (April bis
Juni 1940):
5.310
- „Westarbeiter“ aus Belgien und Nordfrankreich (seit Juli 1940):
18.488
- Italiener (Mai bis Juni 1940 und seit April 1941): 14.040
- Kroaten (ab Mai 1941): 14.434
- Galizier (ab Oktober 1941): 11.299
- holländische Jugendliche (ab April 1941): 171
- Dänen: 1.535
- Polen und Volksdeutsche aus den oberschlesischen Bergwerken, die auf Anweisung
der Reichsvereinigung Kohle im Frühjahr 1941 für drei Monate für
den Ruhrbergbau dienstverpflichtet wurden: 12.918
Die angeworbenen Arbeitskräfte aus Italien, Kroatien, Dänemark,
Belgien und Nordfrankreich hatten sich freiwillig zur Arbeit auf den Zechen
des Ruhrgebietes anlegen lassen und besaßen Arbeitsverträge mit
einer Befristung von sechs bis zwölf Monaten.
Dagegen wurden z.B. die nicht volksdeutschen Polen und die überwiegende
Zahl der Galizier zwangsweise rekrutiert.